Project Earth ist ein Weltraum-Strategiespiel, dass sehr stark an Homeworld erinnert, deshalb werde ich wohl sehr viel zwischen den beiden Spielen vergleichen.
Das Grundprinzip entspricht "normalen" Echtzeit-Strategiespielen wie C&C. Man hat also eine Basis, die in diesem Fall aus ein paar großen Schiffen besteht und kann damit weitere Schiffe bauen, forschen etc. um eine Schlacht zu gewinnen. Der Unterschied ist, dass es sich in einer echten 3D Umgebung abspielt, man kann die Schiffe in alle Richtungen fliegen lassen.

Die Grafik ist richtig gut, gerade Explosionen und andere Partikel-Effekte lassen Homeworld alt aussehen (ist es ja auch ).

Was die Steuerrung und Kameraführung angeht, die ja bei 3D-RTS-Spielen einen extrem wichtigen Einfluß auf das Gameplay hat, hätten sich die Entwickler allerdings mehr am Vorbild orientieren sollen. Während man bei Homeworld relativ unproblematisch verschiedene Einheiten fokussieren konnte kommt es bei Project Earth eher schonmal vor, dass man sich frei durch den Weltraum bewegen muss und dabei leicht die Orientierung verliert. Man hat einen Cursor in der Mitte des Bildschirms, um den man sich bewegen kann, die Entfernung ändert etc. Auch das Bewegen von Einheiten ging bei Homeworld wesentlich genauer, dank der Übersichtskarte auf der man die Einheiten bewegte. Bei Project Earth lässt man sie zum Cursor fliegen, den man in der 3D-Ansicht auf eine Position lenkt was sehr umständlich ist.
Und auch wenn man sich nach kurzer Zeit daran gewöhnt hat und halbwegs die Übersicht behält schafft man es gerade bei Schlachten nicht so schöne und spektakuläre Perspektiven zu erreichen wie bei HW, was gerade bei der schönen Grafik wirklich schade ist.

Ein weiterer Schwachpunkt ist die fehlende Speicherfunktion. Man kann nur zwischen den Missionen spielen, währenddessen nicht, was bei einem Strategiespiel, bei dem einzelne Missionen schonmal etwas länger dauern eine echte Schwäche ist.

Insgesamt muss ich also leider sagen, dass mir Homeworld mehr Spaß macht aufgrund da es dort die Steuerrung sehr viel leichter zu erlernen ist als bei Project Earth und dabei noch Übersichtlicher und genauer.
Soweit ich weiss ist Homeworld 2 in Arbeit, wenn die dabei die Grafik vergleichbar hinkriegen wie bei PE dann wird das ein richtig geniales Spiel, dazu reicht es bei Project Earth leider nicht. Wenn man HW mochte sollte man dem Spiel aber trotzdem ne Chance geben, die Story ist ganz brauchbar und man gewöhnt sich an die Schwächen

[edit] sorry, screenshots sind down [/edit]

ok, dann ist mir noch ne Sache aufgefallen, die warscheinlich als tolles Feature verkauft wird, die ich aber als sehr überflüssig bis störend empfinde.
Es kommt vor, dass man mehrere Basis-Schiffe gleichzeitig befehligen muss. Dabei sind diese Schiffe nicht in der Nähe voneinander, also im Grunde spielt man bis zu drei Missionen parallel und schaltet die ganze Zeit hin und her, dementsprechend bringen einem Schiffe die man am einen Schiff baut in der Schlacht um das andere Schiff gar nichts.
ABER, die Ressourcen sind zusammengelegt, weshalb man am Anfang leichte Geldprobleme kriegen kann, alleine dadurch, dass man ohne Harvester startet. Bei Homeworld gefiel mir so gut, dass man seine Flotte jeweils in die nächste Mission übernommen hat, bei Project Earth muss man jedesmal wieder bei Null anfangen. Die Forschung dient auch nicht wirklich der Weiterentwicklung sondern nur kleinen Verbesserungen an vorhandenen Technologien. Es kommt halt einfach pro Mission etwas mehr dazu.

OK, mein Rechner ist kein High-End-PC mehr, aber in der Regel ist noch alles ganz gut spielbar. Naja auch Homeworld hat, wenn sehr viele Einheiten unterwegs waren die FPS in den Keller gezogen, aber Project Earth schafft es doch tatsächlich meinen Rechner sekundenlang hängen zu lassen wenn einmal ne Schlacht los geht. Man sitzt nur noch da und hofft das es vorbei geht ohne das man eingraifen kann und das macht keine Spaß.
Kein aktueller 3D-Shooter hat solche gigantischen Hardware-Anforderungen wie dieses mittelmäßige Spiel, deshalb ab in den Papierkorb damit...