Durch einen Krieg wird die Erde zerstört und die wenigen Überlebenden fliegen als Nomaden auf den Trümmern des Planeten durch die Gegend. Diese Ausgangssituation hört sich sehr merkwürdig an und das ganze Setting ist auch dementsprechend ungewöhnliche. Das gesamte Spiel findet auf diesen fliegenden Inseln statt.
Project Nomads ist ein Genre-Mix zwischen Action-Adventure, Strategie/Basisbau, Flugsimulation und stupidem Ballerspiel
Das bedeutet, dass man sich zu Fuß über seine Insel oder Inseln denen man sich nähert bewegt. Auf der eigenen Insel kann man Gebäude bauen wie Geschütztürme, Kraftwerke, Flugzeughangars usw. In die Geschütztürme kann man einsteigen, genauso in die Flugzeuge aus dem Hangar und so bewegt man sich mit seiner gesamten Insel als "Schlachtschiff" durch die Gegend.
Man kann zwischen drei Charakteren wählen. Die Story ist immer die gleiche, man versucht seine Freunde zu befreien (die beiden Charaktere die man nicht gewählt hat) und dazu muss man die bösen "Wächter" bekämpfen. Jeder Charakter hat allerdings andere Gebäude und Flugzeuge, allerdings unterscheidet sich nur das Aussehen.
Kämpfe mit der Insel laufen etwas chaotisch ab. Man ist vor allem damit beschäftigt seine Insel zu verteidigen, indem man seine Gebäude repariert und sich in ein Geschütz setzt um die Angreifer abzuwehren. Ab der zweiten Ausbaustufe schiessen die Geschütze auch automatisch, genauso wie das Flugzeug, das über der Insel kreist wenn man es nicht gerade selbst steuert. Wenn mal einen Moment Ruhe ist setzt man sich ins Flugzeug und greift seinerseits an, als erstes sollte man sich natürlich neben den feindlichen Geschützen auch deren Hangars vornehmen um die eigene Insel zu schützen.
Die Steuerrung ist nichr besonders kompliziert, man läuft in der bekannten 3rd-Person-Perspektive durch die Gegend, kann springen bzw. mit einem Jetpack auch fliegen und mit gewissen Gegenständen ist man natürlich auch in der Lage zu schiessen. Die Insel selbst muss man nicht steuern, man wählt einen Navigationspunkt an, der dann automatisch angesteuert wird. Einen Großteil des Spiels verbringt man gerade am Anfang in den Geschütztürmen, dort ist das Spiel ungefähr so abwechslungsreich wie "Incoming" oder "Beachhead". Das Flugzeug steuert sich extrem einfach, so einfach dass es nicht wirklich Spaß macht zu fliegen . Etwas nervig ist vielleicht, dass man ständig auf der Insel zwischen den Gebäuden hin- und herrennt, eine Möglichkeit z.B. direkt zwischen verschiedenen Türmen zu wechseln gibt es nicht.
Die Spielidee gefällt mit Grundsätzlich sehr gut, ich mag Spiele die man nicht klar in ein Genre stecken kann, so ist z.B. "Giants - Citizen Kabuto" an dass mich Project Nomads im ersten Moment etwas erinnert hat nach wie vor eins der lustigsten Spiele die ich kenne. Nur leider ist bei Nomands die Umsetzung nicht ganz so gut gelungen. Woran das genau liegt kann ich nicht sagen, die Story ist gut, die Bedienung eigentlich auch und die Grafik ist absolut sehenswert aber ich finds einfach irgentwie langweilig und das führt dann dazu, dass aufgrund des stellenweise doch relativ hohen Schwierigkeitsgrades etwas die Lust fehlt eine Stelle an der man gescheitert ist mehrfach zu versuchen.
Dazu kommen dann noch einige Macken die den Gesamteindruck verschlechtern, so ist es z.B. nicht möglich die Steuerrung anzupassen. Seitwärts laufen scheint nicht möglich zu sein und auch wenn die Steuerrung grob meinen gewohnten Einstellungen entspricht finde ich das doch ziemlich arm. Ich möchte das jetzt nicht unbedingt bei jedem Spiel schreiben, aber das könnte mal wieder damit im Zusammenhang stehen, dass es das Spiel auch auf Konsolen geben wird
Der Multiplayer-Modus ist ebenfalls keine gute Werbung für das Spiel. Auf der Homepage wird noch davon gesprochen, dass es ausser dem vorhandenen Deathmatch einen Coop-Modus geben wird, der mit einem Patch nachgeliefert wird. Dieser wurde jetzt zusammen mit einigen anderen noch fehlenden Features einfach gecancelled. Bis vor kurzem war der Multiplayer-Modus sowieso kaum zu benutzen. Es gibt inszwischen zwei Patches, davor war der Internet-Modus noch gar nicht funktionsfähig, inszwischen kann man über Gamespy spielen.
Trotzdem muss man sagen, dass der Deathmatch-Modus recht interessant aussieht, es ist ein normales 3d-Shooter Deathmatch mit ganz einfachen Basisbau-Elementen, also vergeichbar mit "Giants", aber da hats mir einfach besser gefallen, wenn man also gerne solche Elemente in einem 3D-Shooter haben will ohne dass es gleich so kompliziert wird wie bei "Battlezone" und ähnlichem sollte man besser auf Giants zurückgreifen als Project Nomads auszuprobieren.
Positiv muss man vielleicht sagen, dass sich im offiziellen Forum Mitarbeiter des deutschen Entwicklers und des Publishers dazu äußern, auch wenn die Entwickler selbst nen Maulkorb verpasst bekommen haben und von denen ausser Entschuldigungen und eben der Aussage dass sie zur Situation nichts sagen dürfen nicht viel kommt.
Project Nomads ist ein Spiel mit sehr viel Potential, auch wenn meine Erfahrung ist, dass solche Spiele in der Regel keinen großen Erfolg haben weil die wenigsten Leute Lust haben sich darauf einzulassen. Es hat zu Recht schon im Vorfeld einige Messe-Awards und ähnliches Abgestaubt, das endgültige Spiel hat aber einige Schwächen die auf das Spiel sehr unfertig erscheinen lassen und außerdem ist das Gameplay nicht fesslend genug um da wirklich einen Hit draus zu machen.